Erste Flugreise mit Kind

Hurra, der Nachwuchs ist da! Und bald steht auch die erste Flugreise an. Gerade mit Babys- und Kleinkinder sind Flugreisen am Anfang noch recht unkompliziert und bei Babys unter 2 Jahren spart man auch noch Geld. Damit die geplante Flugreise ein voller Erfolg wird, gibt es nun ein paar Tipps von uns: Was ist zu tun? Wie soll ich mich verhalten? Was muss mit ins Gepäck? Welche Regeln gibt es? Langstrecke oder Kurzstrecke? Fragen über Fragen….

Erste Flugreise mit dem Kind

Vorbereitung auf den Flug:

  • Sprechen sie frühzeitig über das Fliegen und stellen es als positives und schönes Erlebnis dar.
  • Zu Hause können sie im Vorfeld z. B. Flugzeug spielen.
  • Klären sie, ob die Airline Spiel- oder Malzeug an Kinder verteilt. So können sie erzählen das im Flugzeug eine Überraschung wartet.
  • Sprechen sie über ungewohnte Geräusche und Empfindungen wie z. B. Ohrendruck/Turbulenzen. Vermitteln sie das diese Dinge total normal sind.
  • Vor der geplanten Reise kann man wunderbar Gute-Nacht-Geschichte vom Fliegen und Reisen erzählen. Sehr empfehlenswerte Bücher zu diesem Thema: „Der kleine Drache Kokosnuss reist um die Welt“ oder „Felix und sein erster Flug“
  • Wenn Sie Zeit und Lust haben, machen sie doch vor der Reise einfach mal einen Ausflug zum Flughafen. So können sich alle Reisenden mit der Situation vertraut machen. Ein Ausflug zum Flughafen ist bei einem Regentag ganz interessant.
  • Bevor Sie einen Flug antreten, machen Sie sich unbedingt mit den individuellen Vorschriften der Airlines vertraut. Das entspannt enorm, da man genau weiß, was bei einem Flug mit Kindern wichtig ist. Denn als Familie hat man oftmals Vorzüge wie z. B. beim Einsteigen oder bei dem Körperscanner. Außerdem ist es wichtig zu wissen welche Dinge ins Handgepäck dürfen und welche Reisedokumente für Kleinkinder und Kinder wichtig sind.
  • Verstauen Sie Reisepässe und andere wichtige Dokumente griffbereit in einer Tasche, so vermeiden sie beim Check-In Hektik und Stress.
Bergen Citytrip

Was soll ich mit in den Flieger nehmen?

  • Eine Lunchbox mit den Lieblings-Snacks (auch Süßigkeiten) hilft zur Ablenkung, wenn es mal Turbulenzen geben sollte.
  • Nehmen Sie das Lieblingsgetränk mit, Apfelschorle oder Wasser sind ein perfekter Begleiter. Zeigen Sie beim Sicherheitscheck am Gate ihre Getränke vor.
  • Das Lieblings-Kuscheltier, kleine Spiele, favorisierten Kinderbücher und ein Tablet (abhängig vom Alter) müssen unbedingt mit an Bord.
  • Auf jeden Fall sollte sich ein neues Spiel bzw. Spielzeug im Handgepäck verstecken.
  • Nehmen Sie ausreichend Windeln und Wickelzeug mit.
  • Bedenken Sie, dass die Klimaanlage des Fliegers u. U. zu kalt oder zu warm eingestellt sein kann. Ein extra Jäckchen ist dann willkommen.
  • Die Wahl der richtigen Tasche für das Handgepäck. Nichts ist schlimmer als hektisch Dinge zu suchen und sie nicht direkt zu finden. Deshalb ist es empfehlenswert eine Tasche mit Fächern zu haben. Dort wird dann alles seinen richtigen Platz finden. Der Lieblings-Snack ist greifbar, die Feuchttücher sofort sichtbar oder ein extra Fach nur für kleine Spielsachen. Und ganz wichtig: in jedem Handgepäck sollte Ersatzkleidung für die Kleinen sein, denn schnell schwappt etwas über…
  • Mit an Bord sollte eine kleine Auswahl ihrer Reiseapotheke sein. Nicht alle Medikamente und Flüssigkeiten dürfen während des Flugs mitgebracht werden. Es ist zwingend erforderlich, dass Sie jedes Medikament am Sicherheitskontrollpunkt am Flughafen deklarieren. Um auf der sicheren Seite zu sein, welche und wie viel Medikament mit ins Flugzeug dürfen, sollten sie unbedingt die Sicherheitsbestimmungen lesen.

Welches ist die perfekte Flugzeit?

  • Generell kann jeder Flug unkompliziert sein, wenn man z. B. die Schlafgewohnheiten der Kleinen bei der Buchung der Flüge berücksichtigt, vielleicht ist dann sogar ein kleines Nickerchen während des Flugs möglich.
  • Stressfreie Flüge sind grundsätzlich machbar.

 

Welches ist der richtige Sitzplatz?

Um einen Flug zu genießen ist die perfekte Wahl des Sitzplatz wichtig. Die ungeschriebene Regel ist, dass die Familie so nah wie möglich zusammen sitzen sollte. Ein kleines Beispiel: Wenn Sie z. B. mit einer Bande von vier Personen reisen und Ihre Fluggesellschaft nur drei Sitze pro Reihe hat, ist es am besten, sich paarweise aufzuteilen, vorzugsweise hintereinander. So können Sie bei Bedarf ganz einfach die Positionen tauschen. Wenn Sie mit einem Kleinkind fliegen, überlegen Sie gründlich, ob Sie zwei Sitze buchen oder das Kind während der gesamten Reise in Ihrem Schoß halten. Das Thema Sitzplatz ist so umfangreich und deshalb empfehlen wir die Bestimmungen der entsprechenden Gesellschaft zu lesen.

 

Fliegen mit Kindern unter 2 Jahren:

Ein Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz für das Kind besteht weltweit nämlich nicht. Und wenn man ausnutzen möchte, dass sogenannte Infants (Kinder unter 2 Jahren) im Rahmen einer Pauschalreise kostenfrei und bei Nur-Flug-Buchungen nur gegen eine kleine Gebühr mitreisen können, bleibt einem nichts anderes übrig, als das Kind auf den Schoß zu nehmen und mit einem Loop Belt (Schlaufengurt, der am Gurt des Erwachsenen befestigt wird) zu sichern.

 

In der aktuellen EU-Richtlinie steht, dass Infants „ordnungsgemäß durch einen zusätzlichen Schlaufengurt oder ein anderes Rückhaltesystem gesichert“ werden müssen.

 

Doch dieser Schlaufengurt ist genau der kritische Punkt, denn vor Erlass dieser Richtlinie war er in Europa jahrelang verboten und ist es in den USA auch immer noch. Der Gurt verhindert, dass das Kind bei Turbulenzen durch das Flugzeug geschleudert wird, aber wenn es auf dem Schoß des Erwachsenen festgeschnallt ist, dient er für diesen als eine Art Airbag, wenn er bei starken Turbulenzen oder einer Vollbremsung nach vorne gedrückt wird.

 

Der TÜV Rheinland hat dazu einen Crashtest mit erschreckendem Ergebnis durchgeführt und rät, wie der ADAC, von der Nutzung des Loop Belts ab.

 

TÜV Rheinland Crashtest

Da die Flugzeugsitze auf die Sicherheit von Erwachsenen ausgelegt sind, empfiehlt der TÜV Rheinland, Kinder bis zu einer Körpergröße von 1,25 Metern - also bis etwa sechs Jahren - durch ein zusätzliches Rückhaltesystem im Flugzeug zu sichern. Das bedeutet konkret die Nutzung eines Kindersitzes (oder eines anderen geeigneten und zugelassenen Rückhaltesystems).

 

Dies ist für Infants/ Kinder unter 2 Jahren nur möglich, wenn ein eigener Sitzplatz kostenpflichtig gebucht wird. Die Kosten für den Sitzplatz entsprechen dem Tarif für Kinder über 2 Jahren, zuzüglich einer zusätzlichen Sitzplatzreservierungsgebühr, da die Nutzung eines Kindersitzes nicht auf allen Plätzen möglich ist und angemeldet werden muss.

 

Darüber hinaus ist zu beachten, dass nicht jeder Kindersitz für die Nutzung im Flugzeug geeignet und zugelassen ist, da er nur mit dem Beckengurt befestigt werden kann. Ein erster Hinweis ist das Vorhandensein des Aufklebers „For use in Aircraft“ auf dem Sitz. Eine ausführliche und aktuelle Liste mit Sitzen (auch für Kinder über 2 Jahren), die für die Nutzung im Flugzeug zugelassen sind, finden Sie beim TÜV Rheinland (https://www.tuv.com/landingpage/de/manufacturer-of-child-seats/).

 

Zusätzlich muss der Sitz auch von der jeweiligen Fluggesellschaft zugelassen sein, da einige von ihnen abweichende Richtlinien haben. Bei der Klärung der Nutzbarkeit und Anmeldung stehe ich Familien gerne zur Verfügung.

 

Manche denken vielleicht, dass dies eine zusätzliche Belastung ist, neben Kind und Kinderwagen auch noch einen sperrigen Kindersitz mitzunehmen. Ja, es ist zusätzliches Gepäck, aber an den Flughäfen stehen Gepäckwagen zur Verfügung, und wenn Sie z.B. einen Mietwagen buchen, haben Sie den Sitz direkt dabei und sparen sich die zusätzlichen (teilweise recht hohen) Kosten für die Anmietung.

Am Flughafen…

  • Reisen sie nicht in der letzten Minute zum Flughafen. Nutzen sie die Wartezeit bis zum Flug als aktive Spielzeit mit ihren Kindern.
    So können sich die Kleinen noch auspowern und vielleicht fallen sie nach dem Start sogar in einen tiefen Schlaf.
  • Wenn Kinder spielen und toben möchten, besuchen Sie die speziell für Kinder konzipierten Spielecken, die es an vielen Flughäfen gibt.
  • Nicht zu vergessen sind die spannenden Aussichtsterrassen. Bei schönem Wetter bekommt man spannende Einblicke in den Flughafenbetrieb.